Gruppenbild vor der Hofreite in Londorf
Veröffentlicht am: 28.09.2023|Kategorien: Bauen|

Fachwerk-Hofreite vor dem Verfall gerettet

Landkreis Gießen bezuschusst Sanierung eines denkmalgeschützten Anwesens in Londorf

Die denkmalgeschützte Hofreite in der Friedensstraße 4 in Londorf hat in Bauherr Jan Christopher Eilenberger einen echten Liebhaber gefunden. Seit er das Anwesen in 2021 gekauft hat, stecken er und seine Lebensgefährtin Alicia Rasner viel Engagement und Eigenleistung in die Sanierung. Als Unterstützung erhalten sie nun eine Förderung des Landkreises Gießen.

Aus gutem Grund hat sich der Kreisausschuss auf Vorschlag des Denkmalbeirats des Landkreises Gießen für einen Zuschuss zu der umfangreichen Sanierung ausgesprochen; schließlich setzt sich Eilenberger als Bauherr maßgeblich dafür ein, den besonderen Charakter der Hofreite zu bewahren und damit auch den historischen Ortskern wieder besser zur Geltung kommen zu lassen, der typisch für die Region im Landkreis Gießen ist.

Bei dem Anwesen handelt es sich um eine Fachwerk-Hofreite aus dem 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts. Sowohl das Wohnhaus als auch die direkt angrenzende Scheune wiesen zum Zeitpunkt des Kaufs einen hohen Sanierungsbedarf auf. Eilenberger und seine Partnerin machten sich direkt an die Arbeit und entsorgten zunächst Unmengen an Schutt und Abfall, bevor die eigentliche Sanierung beginnen konnte.

Inzwischen geht die Instandsetzung schrittweise voran. Stück für Stück wird die alte Hofreite den zeitgemäßen Ansprüchen entsprechend wiederaufgebaut. Das Dach ist neu gedeckt, viele Gefache wurden erneuert und auch tragende Balken fachgerecht restauriert.

Wichtiger Austausch zwischen Bauherr und Denkmalschutzbehörde

Bei alledem steht Bauherr Eilenberger bereits seit der Planung in ständigem Austausch mit der Unteren Denkmalschutzbehörde, die ihm mit individueller Beratung zur Seite steht und die Sanierung fachlich begleitet. Dazu gehört neben der Beratung für die Auswahl von Handwerkern, die sich mit denkmalgeschützter Bausubstanz auskennen, auch die richtige Wahl an Baustoffen. Besonders wichtig ist die Verwendung von geeignetem Material für die Fachwerkhäuser, die zu einem gesunden Wohnen führen und der Substanz des historischen Fachwerkbaus nicht schaden.

Auch Christian Zuckermann, Dezernent für Bauordnung, Bauaufsicht und Denkmalschutz des Landkreises Gießen, ist von der Hofreite und der großen Hingabe des Bauherrn begeistert: „An diesem Beispiel sehen wir, wie der Erhalt von denkmalgeschützten Anwesen dazu beiträgt, Ressourcen zu schonen und die enormen Kenntnisse vorangegangener Generationen schätzen zu lernen“, sagte Zuckermann im Rahmen eines gemeinsamen Besuches mit Susanne Gerschlauer, der Vorsitzenden des Denkmalbeirats. Beide zeigten sich erfreut darüber, dass Eilenberger mit der Sanierung eine besondere Verantwortung dem Denkmalschutz gegenüber übernimmt und den Zuschuss des Landkreises dazu nutzen kann, „die Hofreite zu einem Schmuckstück werden zu lassen“.

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